Internationale Klimafinanzierung
Eine Finanzspritze für den Least Developed Countries Fund (LDCF)
Die Reden von Barack Obama, Angela Merkel und der vielen anderen knapp 150 Staats- und Regierungschefs dominierten die Schlagzeilen des ersten Tages der 21. Konferenz der Klimarahmenkonvention (COP21). Während sie im Plenarsaal ihre Reden vortrugen, ging es im kleinen Nebenraum um Bares.
Die Globale Umweltfazilität (GEF) hatte eingeladen und eine Reihe Industrieländervertreter war dieser Einladung gefolgt. Schon seit geraumer Zeit war die Finanzierungslücke des GEF Fonds bekannt, der insbesondere die besonders verletzlichen Länder bei der Anpassung an den Klimawandel finanziell unterstützt, der sogenannte Least Developed Countries Fund (LDCF). Während ähnlich wie im Plenarsaal auch hier eine Reihe von Ländervertretern nach und nach die Bühne bestiegen, gab es anstelle vager Formulierungen konkrete Zahlen: Insgesamt konnten die zehn Ländervertreter eine Summe von knapp 250 Millionen US Dollar (USD) verkünden.
Deutschland stach als größter Geber mit 53 Mio. USD heraus, dicht gefolgt von den Vereinigten Staaten (51,175 Mio. USD) und Großbritannien (45,1 Mio. USD). Als Gastgeber der COP21 versprach Frankreich 26,5 Mio. USD, leicht mehr als Kanada (22,4 Mio. USD) und Dänemark (22,1 Mio. USD). Schweden sicherte 11,5 Mio. USD zu, gefolgt von Irland (6,4 Mio. USD), Schweiz (6 Mio. USD), Italien (2 Mio. USD) und Finnland (1,8 Mio. USD).
Zudem gab es wenige Tage später eine etwas andere Art von Finanzzusage: Die kanadische Provinz Quebec stellt dem LDCF 4,49 Mio. USD zur Verfügung. Das ist bisher die erste signifikante Zusage eines subnationalen Akteurs in einen der multilateralen Klimafonds und könnte die Geberbasis in Zukunft verändern.
Die neuen Finanzzusagen machen den Weg frei für ca. 35 neue Projekte, die seit geraumer Zeit technisch zwar freigegeben waren, aber nicht umgesetzt werden konnten. Während das im ersten Moment gute Nachrichten sind, wird das die angespannte Situation im Bereich Anpassungsfinanzierung kaum lösen. Nicht nur sind derzeit schon eine Reihe weiterer LDCF Projekte in der Entwicklung, deren Umsetzung von weiteren ad-hoc Zusagen abhängen wird. Auch aus einer größeren politischen Sichtweise braucht es beim Thema Anpassung endlich langfristige und vorhersagbare Finanzierungsquellen. In Paris müssen daher neben kurzlebigen Finanzzusagen eine Reihe weiterer Entscheidungen beispielsweise zur Bereitstellung finanzieller Unterstützung in der Zeit nach 2020 und zur Zukunft des Anpassungsfonds getroffen werden.
Lisa Junghans / Germanwatch