Adaptation Fund (AF)

Die Einrichtung des Adaptation Fund (AF) wurde 2001 während des siebten Klimagipfels in Marrakesch beschlossen, seine Arbeit konnte der Fonds allerdings erst 2008 aufnehmen. Seit 2009 ist er voll funktionsfähig. Der AF wird durch das Adaptation Fund Board (AFB) geleitet, welches aus 16 Mitgliedern und deren Stellvertretern besteht. Das AFB setzt sich aus einer Mehrheit von Entwicklungsländern zusammen, ein einmaliges Merkmal für ein Steuerungsgremium eines internationalen Klimafonds.

Ziele

Der Fonds finanziert konkrete Anpassungsprojekte in Entwicklungsländern, die das Kyoto-Protokoll unterzeichnet haben und besonders anfällig für die negativen Auswirkungen des Klimawandels sind. Sein Fokus auf besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen zeichnet ihn dabei aus und unterscheidet ihn von anderen Klimafonds. Für die Zielländer der Projekte besteht auch die Möglichkeit, direkten Zugang zu den Finanzmitteln zu erhalten, ohne den Umweg über multilaterale Institutionen zu machen, was bisher einmalig in der internationalen Klimafinanzarchitektur ist.

Zentrale Entwicklungen

Der Fonds hat seit 2011 insgesamt 988 Millionen US-Dollar für 139 Anpassungsprojekte in mehr als 70 Ländern bewilligt. Durch sein 2014 gestartetes „Readiness Programm“ konnte der Fonds sukzessive die Anzahl der Durchführungsinstitutionen aus Entwicklungsländern, sowie die Summe eingereichter Projekte über den Direktzugang erhöhen. Mittlerweile hat der Fonds 31 solcher Durchführungsinstitutionen mit Direktzugang akkreditiert. Der Fonds hat auch ein zusätzliches permanentes Förderfenster für regionale Projekte und Programme eingerichtet, mit dem Anpassungsmaßnahmen über Landesgrenzen hinaus gefördert werden. Hierfür legt das AFB jedes Haushaltsjahr ein bestimmtes Budget beiseite. Für das Jahr 2023 sind es 60 Millionen US-Dollar.

Im Oktober 2022 verabschiedete der Adaptation Fund eine aktualisierte Fünfjahresstrategie, die auf den Erfolgen des Fonds als Förderer lokaler und regionaler Anpassungsprojekte in der internationalen Klimafinanzierungs-Landschaft aufbauen und diese weiter voranbringen soll. Darüber hinaus setzt die Strategie weitere Schwerpunkte, wie z.B. lokalisierte Anpassung, die Stärkung von Geschlechtergerechtigkeit sowie Synergien durch Komplementarität und Kohärenz mit anderen Geldgebern für Anpassung. Auf dem Klimagipfel 2018 wurde vereinbart, dass der Anpassungsfonds ab dem 1. Januar 2019 sowohl unter dem Kyoto Protokoll als auch dem Pariser Abkommen verankert sein wird. Sobald sich Erlöse aus dem Emissionshandel, der durch Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens neu organisiert wird, erzielen lassen, wird der Anpassungsfonds komplett in das Paris Abkommen überführt.

Finanzierungsumfang und der Beitrag Deutschlands

Die Finanzierung erfolgte ursprünglich durch Mittel aus dem Handel mit zertifizierten Emissionsrechten (engl. Certified Emission Reductions, CERs) und freiwillige Spenden von Geberländern. Wegen dieser innovativen Finanzierungsgrundlage haben sich die Geberstaaten allerdings lange noch mit Beiträgen zurückgehalten. Aufgrund des dauerhaft schwächelnden Emissionshandels ist die finanzielle Situation des Fonds seit einigen Jahren angespannt. Durch fehlende Erlöse aus dem Verkauf der CERs ist man nahezu ausschließlich auf Zuschüsse angewiesen. Diese Zuschüsse werden in der Regel als jährliche Zusagen geben. 2019 hat Schweden als erster Geber erstmals auch eine mehrjährige Zusage an den Fonds gemacht. Dies ermöglicht eine längerfristige Planungssicherheit für den Anpassungsfonds.

Ende 2022 haben internationale Geber insgesamt mehr als 230 Millionen US-Dollar zugesagt. Deutschland hat sich in über die Jahre als einer der größten Unterstützer des Fonds etabliert und seit 2010 insgesamt über 500 Millionen US-Dollar in den Fonds eingezahlt. Während dem Klimagipfel COP27 in Sharm-el-Sheik im November 2022 verpflichtete Deutschland sich zu weiteren 60 Millionen Euro Spenden an den Adaptation Fund. (Stand: Dezember 2022)