Least Developed Countries Fund (LDCF)

Der Least Developed Countries Fund (LDCF) wurde 2001 während des siebten Klimagipfels in Marrakesch gegründet und untersteht der Leitung der Globalen Umweltfazilität (engl. Global Environment Facility, GEF). Seit 2009 finanziert er Projekte.

Ziele

Der Fonds bedient die individuellen Bedürfnisse der 48 am wenigsten entwickelten Länder (engl. Least Developed Countries, LDCs), die besonders anfällig für die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels sind, und soll insbesondere auch bei der Bewältigung der zusätzlichen Kosten durch die Anpassung an den Klimawandel helfen. Der Fonds hat ursprünglich die LDCs bei der Erstellung nationaler Anpassungspläne (engl. National Adaptation Programmes Of Action, NAPAs) unterstützt. Diese verdeutlichen die dringendsten und unmittelbarsten Bedürfnissen der Länder hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel. Der LDCF hat im Anschluss auch in begrenztem Umfang die Durchführung von Projekten finanziert, die in den NAPAs erarbeitet wurden. Inzwischen finanziert der LDCF auch anpassungsrelevante Projekte aus den nationalen Klimaplänen (Nationally Determined Contributions, NDC). Zudem wurden für die Periode 2018-2022 drei Arbeitsstränge definiert:

  • Förderung von Schnittstellen zu den anderen Rio-Konventionen, z.B. zu Biodiversität (CBD) oder Wüstenbekämpfung (UNCCD).
  • Koordination und Abstimmung mit anderen Klimafonds, vor allem dem GCF und dem Adaptation Fund, und
  • die verstärkte Zusammenarbeit mit dem Privatsektor.

Die aktuelle Fondsstrategie (2022-2026) definiert Landwirtschaft, Ernährungssicherung, Gesundheit, Wasser, Klimainformationssysteme und naturbasierte Lösungen als thematische Schwerpunkte. In diesem Zeitraum soll der LDCF 1-1,3 Mia. US-Dollar für Projekte zur Verfügung stellen.

In der Umsetzung arbeitet der LDCF mit 18 Umsetzungsorganisationen, die sich auf drei Gruppen verteilen: Entwicklungsbanken (Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Afrikanische Entwicklungsbank (AFDB) und Weltbank), internationale Organisationen (FAO, IFAD, UNDP, UNEP, UNIDO) und internationale Nichtregierungsorganisationen (Conservation International, IUCN und WWF-USA).

Im Jahr 2020 wurde eine Programmevaluierung des LDCF veröffentlicht, die den Fortschritt seit der vorherigen Evaluierung aus 2016 prüfen sollte. Diese stellte u.a. fest, dass der LDCF Fortschritte in Bezug auf die Verankerung von Gender in seinen Projekten hat, dass aber immer noch Wissenslücken in der Umsetzung bestehen, und dass wegen fehlenden Finanzen Verzögerungen in der Bewilligung von Projekten entstanden sind.

Finanzierungsumfang und der Beitrag Deutschlands

Bis 2022 hat der Fonds 365 Projekte mit einem Umfang von 1,7 Milliarden US-Dollar zugesagt. Deutschland hat bis 2021 Zusagen in Höhe von 415 Millionen Euro an den LDCF geleistet. Deutschland ist damit absolut gesehen der größte Beitragszahler, gefolgt von Großbritannien und Schweden. Auf der Klimakonferenz COP27 in Ägypten hat Deutschland für 2022 9 Mio. Euro für den Fonds zugesagt. Deutschland ist ebenfalls über das BMZ im LDC-Rat vertreten, in dem über die Projektanträge und Regularien des Fonds entschieden wird. (Stand: Dezember 2022)